Der Kaufpreis des Universitätsklinikums Gießen-Marburg betrug das kann man in der Pressemitteilung der Hessischen Landesregierung vom 17. Dezember 2005 nachlesen – 112 Millionen Euro, nicht 640 Mio. Dazu wurden unter anderem seinerzeit 370 Millionen Euro zugesagte Investitionen dazuaddiert, um auf 640 Millionen zu kommen und diese 370 Millionen schlägt Frau Lautenschläger jetzt noch einmal auf den angeblichen Verkaufspreis drauf. Das nennt man doppelte Buchführung der ganz besonderen Art, so Spies und Schäfer-Gümbel.
Jede Wertsteigerung haben die Beschäftigten und die Patienten bezahlt: mit weniger Personal für mehr Fälle, Lohndrückerei, Personalabbau, Outsourcing, so Schäfer-Gümbel. Leider sehen wir bislang keine Möglichkeit, auch für realistische 600 Millionen das Klinikum zurückzukaufen. Ursache sei der desolate Zustand der Landesfinanzen nach neun Jahren Verschleuderung des Vermögens der Bürger durch Koch & Co. Im übrigen müsste der neue Besitzer auch verkaufen wollen, sagte Spies. Und wer öffentlich einen Verkauf diskutiert, der verhindert ihn weil so der Preis steigt.
Deshalb sei die ganze Diskussion eine Gespensterdebatte, die Frau Lautenschläger jetzt mit ihren wilden Phantasiezahlen noch einmal angereichert habe. Verantwortliche Landespolitik hilft Patienten und Beschäftigten durch Kontrolle der geltenden Gesetze im Arbeitsschutz und Krankenhausrecht, und durch den SPD-Vorschlag für Mindeststandards beim Personal, so Spies und Schäfer-Gümbel. Nur so könnten die Folgen dieser Fehlentscheidung von Koch und seiner CDU einigermaßen gedämpft werden.