Zwar bestünden unter den Sachverständigen über die mögliche Geschwindigkeit eines Umstiegs unterschiedliche Ansichten, im Wesentlichen bestehe jedoch Einigkeit darin, dass das Umstiegstempo von der Politik deutlich beeinflusst werden könne. Damit sei der Kurs der SPD bestätigt, mit einem hessischen Energiegesetz die Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien zu verbessern.
Langfristiges Ziel sei die Senkung des Energieverbrauchs um 50 Prozent und vollständige Ersetzung durch Erneuerbare Energien. Die Atomstromerzeugung, so Grumbach, spiele hierbei nur noch eine Rolle am Rande, weil es bei dieser nur um Strom und nicht auch um die weiteren Felder des Energieverbrauchs gehe. Eine Laufzeitverlängerung der Atommeiler löse deshalb das CO2-Problem nicht. Außerdem bleibe es bei der Ablehnung dieser hochriskanten Technik.
Bereits die jetzigen Ziele der Bundesregierung die Minderung des CO2-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020 – legen der Energiepolitik enge Schranken auf. Geht man von einem konstanten Stromverbrauch aus, so dürfte ein rechnerischer Neubedarf von 57 TWh maximal 21 Mio. t CO2 Belastung verursachen. Das heißt, neue Kraftwerke dürfen nicht mehr als 368 g CO2 pro KWh produzieren. Von den konventionellen Kraftwerkstypen könnten aber nur Gaskraftwerke diesen Wert einhalten, bei Kohle seien solche Werte ohne CO2 -Abtrennung nicht zu erreichen. Da Letztere aber erst 2020 zur Verfügung stehen kann, hat sich die Debatte um neue Kohlekraftwerke bereits jetzt von selbst erledigt. Bis 2020 ist daher alleine der Zubau von Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbaren Energien mit Gaskraftwerken als Übergang als realistisch anzusehen, sagte der SPD-Umweltpolitiker.