Die von der derzeitigen geschäftsführenden Regierung initiierten Ganztagsangebote sind viel zu oft Mogelpackungen, weil sie nur ein Mittagessen oder ein bis zwei Betreuungsstunden am Nachmittag beinhalten. Das ist besser als nichts, erfüllt aber bei weitem nicht die heutigen Anforderungen.
Die Förderung dieser Schmalspurangebote aber jetzt als Grund zu benutzen, die Förderung der Horte zurückzufahren, schlägt dem Fass den Boden aus. Wir brauchen mehr Förderung von Betreuungsangeboten. Stillstand ist in jedem Fall Rückschritt, warnte Fuhrmann.
Nach wie vor sei die Nachfrage nach Hortplätzen groß und die Wartelisten viel zu lang. Eine Betreuungsquote von rund zehn Prozent sei kein Indiz dafür, dass der tatsächliche Bedarf gedeckt sei. Viele Eltern bemühen sich erst gar nicht um einen Platz, weil sie wissen, dass ihre Chancen gering sind. Die Förderung von Hortplätzen jetzt zurückzufahren, ist kurzsichtig und wird die problematische Situation an vielen Orten nur verschärfen, so Fuhrmann.
Die Betreuungssituation für Schulkinder in Hessen sei nach wie vor mangelhaft bis ungenügend. Das Ziel der Landesregierung, bis 2015 an allen etwa 2000 Schulen des Landes ein freiwilliges Ganztagsangebot bis etwa 17 Uhr zu schaffen, sei zwar achtbar, aber nur ein Fernziel. Die Eltern brauchen jetzt Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder, erklärte Fuhrmann. Das Fernziel helfe ihnen in ihrer konkreten Situation nicht. Deshalb muss beides forciert werden, der Ausbau von echten Ganztagsschulen und die Förderung von Hortplätzen. Erst wenn es flächendeckend genügend Ganztagsschulen gibt, können wir die Hortförderung abschließen, sagte Fuhrmann.