Die Rechtspolitikerin stellte fest, dass der Minister in seiner Presseerklärung vom 1. April verschwiegen habe, dass es neben der Justizvollzugsanstalt in Darmstadt noch eine weitere staatlich betriebene JVA gebe, die erheblich günstigere Haftkosten ausweise als die teilprivatisierte JVA in Hünfeld. Nach inzwischen bekannt gewordenen Zahlen aus dem Justizministerium, sind die Haftkosten in der JVA IV in Frankfurt am Main sogar 12 Prozent niedriger als in Hünfeld, sagte Faeser.
Die SPD hätte es daher als redlicher empfunden, wenn der Justizminister in seiner veröffentlichten Aufzählung nicht nur Justizvollzugsanstalten mit höheren Sicherheitserfordernissen oder wesentlich kleinere Anstalten aufgenommen hätte, sondern ebenfalls die JVA IV in Frankfurt am Main genannt worden wäre.
Offenbar wollte der Minister aber mit seinen Zahlenspielereien die Öffentlichkeit darüber hinwegtäuschen, dass nicht nur die Einsparziele von 660.000 Euro pro Jahr in Hünfeld nicht erreicht worden seien, sondern es außerdem mehr als eine staatlich betriebene Anstalt gebe, die ohne Privatisierung günstiger betrieben werden könne.
Nach Ansicht der Sozialdemokratin gelte es jetzt zwingend, die Fortsetzung des teilprivatisierten Betriebs der JVA in Hünfeld zu überprüfen.