Der Justizminister orientiere sich mit der Umwidmung der Justizvollzugsanstalt Friedberg als künftige Jugendarrestanstalt offensichtlich an den von der SPD im Januar festgestellten Erfordernissen. Kritisch zu betrachten seien allerdings die vom Justizminister gemachten Ausführungen zur Abdeckung des Personalbedarfs der künftigen Arrestanstalt. Im Haushalt für das Jahr 2008 habe die Landesregierung keinerlei personelle Verstärkung des Behandlungsvollzugs in dem Bereich des allgemeinen Vollzugsdienstes für den Jugendstrafvollzug vorgesehen. Damit sei die von Banzer heute vorgestellte Planung nur auf Kosten des ohnehin bereits bis an die Grenzen belasteten geschlossenen Jugend- und Erwachsenenvollzugs umzusetzen. Faeser betonte, dass ein solches Vorgehen keinesfalls hingenommen werden könne, weil sich dadurch die Verhältnisse im übrigen Strafvollzug in Hessen weiter verschlechtern würden.
Darauf sei von der SPD-Fraktion bereits im letzten Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen hingewiesen worden und auch der Aktionsplan zur Senkung der Rückfallquote und Prävention von Jugendkriminalität aus dem Januar dieses Jahres sehe aus diesem Grund 20 zusätzliche Bedienstete für den Jugendstrafvollzug vor. Banzer sei hierauf heute ebenso eine Antwort schuldig geblieben wie auf die Folgen der für dieses Jahr vorgesehenen dreiprozentigen Sachmittelkürzungen im Jugend- und Erwachsenenvollzug.