Wie die Antworten der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage ergeben haben, ist der hessische MDK deutlich leistungsfähiger und kundenorientierter, so Dr. Spies. Aufträge und Gutachten seien in Hessen in deutlich kürzerer Zeit erstellt worden. So dauere in Hessen ein Pflegegutachten bei einer Begutachtung mit körperlicher Untersuchung beziehungsweise einem Hausbesuch etwa 39 Tage, in Baden-Württemberg fast 61 Tage. Darüber hinaus würden mehr Begutachtungen vor Ort erstellt und weniger nach Aktenlage entschieden (63 Prozent in Hessen, nur 37 Prozent in Baden-Württemberg). Dies komme den betroffenen Menschen zugute. Aber auch bei der Entscheidung nach Aktenlage sei der MDK Hessen fast drei mal so schnell (9,7 Tage in Hessen, 28,8 Tage in Baden-Württemberg).
Die hessische Landesregierung teilt meine Auffassung, dass der hessische MDK leistungsfähiger und kundenorientierter ist. Dennoch ist man offensichtlich nicht gewillt zu handeln. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Landesregierung noch auf die Vorlage eines Konzeptes für die Fusion wartet, obwohl die Fusion bereits zum 1. Januar 2008, also in sechs Wochen, erfolgen soll, kritisierte Dr. Spies. Der Verlust der Eigenständigkeit des MDK Hessen durch die Fusion mit dem zwar größeren, aber leistungsschwachen MDK Baden-Württemberg würde zu einer Verschlechterung der Beratungsqualität in Hessen führen. Dies darf nicht hingenommen werden. Die hessische Landesregierung muss die Interessen der hier lebenden Bürgerinnen und Bürger vertreten. Sie muss aktiv werden, um diese Fusion zu verhindern, so Dr. Spies.