Dr. Thomas Spies (SPD): Kindergärten gehören nicht an die Autobahn

Doch für die Hessische Landesregierung sei die Belastung der Atemluft von Kindern offenbar kein besonderes Problem. Zumindest seien Autobahnemissionen durch Verkehr laut Auskunft der Landesregierung in Hessen kein rechtliches Hindernis im Zusammenhang mit der Planung von Schulen und Kindergärten – oder der Planung von Autobahnen. Zwar gebe es in Deutschland klare Immissionsschutzregeln. Aber in Hessen werde gar nicht untersucht, welcher Luftbelastung Kinder in Schulen und Kindergärten konkret ausgesetzt seien – auch nicht in Schulen und Kindergärten an der Autobahn.

„Das ist ein unhaltbarer Zustand“, so Spies. Kinder könnten sich ohnehin nicht gegen die Beeinträchtigung durch vielfältige Umweltgifte wehren. Schon im normalen Straßenverkehr würden sie – weil sie kleiner sind – mehr Schadstoffe einatmen. „Sie auch noch einer höheren Belastung in Kindergarten und Schule auszusetzen ist inakzeptabel.“

Spies forderte die Landesregierung auf, durch geeignete Regelungen sicher zu stellen, dass Kinderbetreuung nicht mehr an der Autobahn stattfindet. „Der Schutz von Umwelt, Flora und Fauna z. B. bei Straßenplanungen ist richtig und wichtig“, so Spies. „Aber die Gesundheit unserer Kinder sollte uns mindestens genau so wichtig sein!“