In den Monaten eines ungenehmigten Betriebes müssen Hunderte von Patienten dort operiert worden sein und Baustaub in der Wunde ist ein inakzeptables Risiko, so Spies. Das bedeute ein erhebliches Infektionsrisiko. Wurde angesichts eines ungenehmigten OP-Betriebs eine amtliche Beweissicherung vorgenommen und die entsprechenden Patientenakten gesichert? Spies erwarte hier offensives Handeln der Behörden, um möglichen geschädigten Patienten zu helfen. Patienten, also kranke Menschen, hier auf private Rechtsverfahren zu verweisen ohne amtliche Unterstützung ist nicht hinnehmbar.
Auch wolle Spies wissen, ob Berichte zuträfen, dass der OP dieser Klinik zukünftig ohne Mitarbeiterräume betrieben werden solle und ob es genehmigungsfähig sei, wenn Mitarbeiter beispielsweise Mahlzeiten im OP-Flur einnehmen müssten.
Im Zusammenhang mit den Salmonellenproblemen in Fulda hatte die Landesregierung immer wieder darauf verwiesen, dass Hessen keine Hygieneverordnung brauche, weil die Empfehlungen des Robert Koch Instituts in Hessen zwingend einzuhalten sind. Auch hier erwarte er detaillierte Aufklärung, ob die Meinung eines beim Konzern beschäftigten ehemaligen Professors schwerer wiege als die Experten des Robert-Koch-Instituts. Hinzu komme, dass beim Wetteraukreis offenbar seit Monaten kein eigener Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen mehr beschäftigt sei. Die Landesregierung betreibt offensiv die Privatisierung von Krankenhäusern, so Spies. Damit werde wie auch dieses Beispiel zeige die Sicherheit für die Patienten und Qualität der Behandlung dem Profit untergeordnet. Für Sozialdemokraten geht Sicherheit und Qualität im Krankenhaus vor dem Gewinn der Aktionäre, sagte der SPD-Politiker.