Reinhard Kahl und Hannelore Eckhardt (SPD): Skandal um Urlaubs-Landrat Eichenlaub weitet sich aus – CDU-Landesvorsitzender Koch muss jetzt eingreifen

„Mit dieser Entscheidung der Kreistagsmehrheit bleibt Waldeck-Frankenberg leider weiter in den negativen Schlagzeilen. An der politischen Landratsaffäre ist nun in aller Klarheit auch die Koalition aus CDU, FWG und FDP beteiligt“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Hannelore Eckhardt. Wie Kahl, der auch Vorsitzender der SPD im Kreistag Waldeck-Frankenberg ist, weiter ausführte, hatte sich die Kreistagsmehrheit in namentlicher Abstimmung zuerst gegen einen SPD-Antrag gestellt, der ausdrücklich die Aufhebungsverfügung der Kommunalaufsicht und des Innenministers begrüßt hatte. „Damit zeigte die Waldeck-Frankenberger CDU Schulterschluss mit ihrem Landrat, den sie durch die unverantwortliche Trickserei mit der Urlaubsverordnung loswerden will und stellte sich gleichzeitig in aller Offenheit und Arroganz gegen den CDU-Innenminister. Bei der Abstimmung flüchtete die CDU Landtagsabgeordnete Ravensburg in aller Eile aus dem Kreistagssitzungssaal.“

Die Affäre um den CDU-Urlaubslandrat, der aus Amtsmüdigkeit und im Hinblick auf sein selbst eingestandenes politisches Scheitern mehr als zwei Jahre vor Ende seiner Amtszeit unter Beibehaltung seiner Pension mit  allen Tricks in die Privatwirtschaft strebe, habe nunmehr mit der Unterstützung seiner politischen Freunde in Waldeck-Frankenberg eine Dimension erreicht, die auch der hessischen CDU nicht gleichgültig sein könne. „Die arrogante Ignorierung der Rechtsposition des eigenen Innenministers erfordert nun wohl das Eingreifen des CDU-Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Koch, damit durch die Provinzposse nicht noch mehr politisches Porzellan zerschlagen wird. Für die Bevölkerung ist dies alles nicht mehr nachvollziehbar“, so Kahl und Eckhardt.