Dr. Thomas Spies (SPD): Geltendes Jugendschutzrecht endlich durchsetzen – Alkoholmissbrauch von Kindern offenbar nicht im Fokus der Landesregierung

„Wir brauchen sicher keine strengeren Regeln, aber es wäre schon schön, wenn sich die Landesregierung um die Einhaltung geltender Gesetze kümmern würde“, so Spies. Gerade mal 13 Verfahren wegen illegalen Alkoholverkaufs an Minderjährige habe es im letzten Jahr nach Auskunft der Landesregierung gegeben. „Angesichts der ständigen Berichte über betrunkene Kinder und Jugendliche geradezu ein Hohn!“. Dies umso mehr, als die Landesregierung im Rahmen der „Operation düstere Zukunft“ die Mittel für Suchtprävention massiv zusammengestrichen hatte.

Gerade auf Festen sei man sich oft des Problems nicht hinreichend bewusst, wie ein Fall aus Marburg-Biedenkopf, der die Anfrage ausgelöst hatte, gezeigt habe. Dort hatten sich mehrere Kinder erheblich betrunken und ein 13-jähriges Mädchen musste wegen Alkoholvergiftung im Universitätsklinikum aufgenommen werden. „Auch wenn die Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen aufnehmen wollte, so kann mir niemand erzählen, dass all den Erwachsenen auf einem solchen Fest völlig entgangen sein soll, was da mit Kindern passiert“, so Spies.

Spies forderte deshalb deutlich strengere Kontrollen zur Durchsetzung der geltenden Gesetze. „Kinder abzufüllen ist kein Kavaliersdelikt – und dabei zuzuschauen auch nicht“. Erwachsene seien gerade in der gelockerten Atmosphäre eines Festes gefordert, dabei nicht zu vergessen, dass „wir auf unsere Kinder gemeinsam aufpassen müssen“, so Spies abschließend.