Medienberichten war am Wochenende zu entnehmen, dass die Staatsanwaltschaft ein im vergangenen Jahr bereits eingestelltes Ermittlungsverfahren gegen den Werbemanager und Mitinhaber der Agentur Zoffel-Hoff-Partner (ZHP) Wiesbaden, Reinhard Zoffel, in Zusammenhang mit der Veruntreuung von mehr als 30 Millionen Euro bei der Agentur Aegis-Media aufgrund neuer Erkenntnisse wieder aufgenommen habe. Dabei sollen unter anderem Gelder in strafbarer Weise von der Aegis an die Agentur Zoffel-Hoff-Partner geflossen und weitergeleitet worden sein.
Da im fraglichen Zeitraum 2002 bis 2006 auch der Landtagsabgeordnete und jetzige Staatsminister Volker Hoff Geschäftsführer und Gesellschafter der Agentur war, hat die SPD-Landtagsfraktion heute mit einem Berichtsantrag und einem Brief an die Ausschussvorsitzende und Staatsminister Banzer um Aufklärung über den derzeitigen Sachstand im morgen tagenden Rechtsausschuss gebeten. Auch wenn gegen Staatsminister Hoff und seinen Agentur-Partner eingeleitete Ermittlungen im Juli 2006 mangels Tatverdacht eingestellt wurden, stelle sich aufgrund der jetzt erneut von der Staatsanwaltschaft aufgenommen Ermittlungen gegen Reinhard Zoffel wegen Beihilfe zur Untreue die Frage, inwieweit Hoff von diesen Vorgängen Kenntnis hatte und in welchem Umfang und seit wann auch die Landesregierung  von den fraglichen Geschäftsbeziehungen mit der Agentur Aegis-Media informiert war.
Mit Blick auf die im Raum stehenden Anschuldigungen gegen die frühere Agentur des Staatsministers seien die bisher nicht erfolgten öffentlichen Klarstellungen des Ministers „keine befriedigende Situation“, so Kahl. Eine uneingeschränkte Offenlegung des Sachverhaltes gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit sei „zwingend erforderlich“, um jeglichen Verdacht eines strafbaren Verhaltens der Agentur Zoffel-Hoff-Partner oder gar einer persönlichen Mitwirkung des Landtagsabgeordneten und jetzigen Staatsministers auszuräumen. Daher hoffe die SPD-Landtagsfraktion, dass Justizminister Banzer in der morgigen Sitzung des Rechtsausschusses bereits einen Sachstandsbericht geben könne.