Das Beschäftigungsversprechen von Koch war nichts als Schall und Rauch. Bereits jetzt seien laut Geschäftsbericht 9 % der Arbeitsplätze abgebaut, bis zum Jahresende seien weitere geplant. Dass eine Kapitalgesellschaft Gewinne machen wolle, sei nicht verwunderlich. Und dass dies vor allem zu Lasten der Beschäftigten gehen muss, konnte jeder wissen, so Spies weiter. Ein Anstieg auf über 40 000 Überstunden sei ein klares Zeichen.
Die Folge sei eine erhebliche Be- und Überlastung des Personals, insbesondere in der Pflege. Personalabbau sei, wie jeder wisse und wie in zahlreichen Untersuchungen deutlich gezeigt worden sei, ein erhebliches Risiko für die Qualität der Patientenversorgung. Weniger Leute können sich auch weniger kümmern so einfach ist das, sagte der Gesundheitspolitiker.
Spies kritisierte insbesondere, dass die Landesregierung keinerlei Sicherungen vorgenommen habe. Man hätte das alles im Vertrag regeln können und müssen. Wenn man unbedingt und ohne Not privatisieren wolle, dann müsse man zumindest bis ins Detail festlegen, was ein privater Betreiber zu leisten habe. Hier war das Land offenbar nicht interessiert – oder es wurde geschlampt.
Er forderte deshalb klare Personalstandards für Krankenhäuser zur Sicherung der Qualität. Wettbewerb dürfe niemals zu Lasten der Qualität gehen, deshalb müssten Personalstandards durch die Aufsichtsbehörde festgelegt werden. Nur so könne einer anhaltenden Abwärtsspirale begegnet werden. Eigentlich zahlen die Bürgerinnen und Bürger ihre Krankenkassenbeiträge für erstklassige Versorgung und Behandlung, nicht für Dividenden, so Spies.