Keine der anstehenden Aufgaben, um die Gesundheit der Menschen in Hessen zu verbessern, wird angegangen, sagte Spies. Die Regierung agiere, als wären Cholera und Diphtherie die großen gesundheitlichen Probleme der Zeit. Eine Fortentwicklung zu einem innovativen Gesundheitsdienst sei nicht zu erkennen. Seuchenrecht gebe es schon seit Hunderten von Jahren, die heutigen Probleme seien aber Übergewicht, Diabetes, Herzkreislaufkrankheiten und vor allem zunehmende soziale Unterschiede in der Gesundheit. Sozial Benachteiligte leben in Deutschland acht Jahre kürzer als reiche Menschen – das ist ein Skandal. In Schweden betrage der Unterschied nur noch zwei Jahre. Die Regierung ignoriere dieses Problem und ziehe sich auf Nebensatzdeklarationen zurück.
Spies forderte, endlich auch in Hessen die Vorbeugung zu stärken, statt die Mittel dafür zu kürzen. Eine regionale Gesundheitskonferenz sei der richtige Weg, um alle Akteure vor Ort zusammen zu bringen und gemeinsam zu einer besseren Gesundheit der Menschen beizutragen. Durch einen Kindertagesstätten- und Schularzt könne wesentlich zu einer besseren Gesundheit von Kindern, gerade in sozial benachteiligten Gegenden, beigetragen werden. Klare Gesundheitsziele, eine vernünftige Gesundheitsplanung und deren fortlaufende Verbesserung seien international Standard und müssten endlich auch in Hessen eingeführt werden.
Ein braves Stück Fleißarbeit, aber kein Weg in die Zukunft. Die Zeit ist reif für die Rückkehr verantwortlicher Gesundheitspolitik in Hessen, so Spies abschließend.