Nancy Faeser (SPD): Entweichung eines Häftlings aus Darmstädter Krankenhaus wirft Bewachungsfrage auf

Unabhängig von der Frage der Gefährlichkeit eines Gefangenen müsse man bei Aufenthalten außerhalb der Gefängnismauern in jedem Fall dafür Sorge tragen, dass eine Flucht weder begünstigt noch ermöglicht werde. "Wenn nur ein Beschäftigter zur Bewachung eines Gefangenen in einem Krankenhaus abgestellt wird, so bleibt immer das Risiko, dass es zu einer Situation kommt, in der eine andauernde Überwachung nicht gewährleistet werden kann", so Faeser.

Besonders schwierig werde es, wenn die Personaldecke einer Justizvollzugsanstalt so knapp bemessen sei, dass weniger als zwei Bedienstete für eine externe Bewachung zur Verfügung gestellt würden. Die SPD erwarte in der Sitzung des für den Justizvollzug zuständigen Fachausschusses am morgigen Mittwoch konkrete Auskünfte darüber, wie es zu der offensichtlich unzureichenden Bewachung kommen konnte und wie sich die Flucht im Detail ereignet habe. "Die gestrige Entweichung ist ein weiterer Beleg für die falsche Personalpolitik im Hause Banzer, die sich so darstellt: Große Töne, kleine Taten", kritisierte Faeser.