Michael Siebel (SPD): Hochschulpakt erfolgreich umsetzen

Die hessischen Hochschulen stünden in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Das beziehe sich zum einen auf die fortschreitende Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge, die einer stärkeren Betreuung der Studierenden bedürfe, um internationale Mobilität zu fördern. Zum anderen sei in den nächsten Jahren – bedingt durch den demographischen Wandel und durch doppelte Abiturjahrgänge – mit einem erheblichen Anstieg der Studienbewerber zu rechnen. Gerade in Hessen sei deshalb mit einem erheblich wachsenden Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften zu rechnen.

„Es ist gut, dass sich die Wissenschaftsminister der Länder mit dem Bund auf Eckpunkte zum Hochschulpakt geeinigt haben, und dass der Bund bis 2010 rund 1,27 Mrd. € dafür angeboten hat. Jetzt ist aber die Hessische Landesregierung gefordert, ihrerseits das Notwendige vorzubereiten. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Hessische Wissenschaftsminister die Dimension dessen, was zu besorgen ist, begriffen hat“, kritisierte Siebel Staatsminister Corts.

Siebel forderte deshalb das Land auf daran mitzuwirken, die Verhandlungen im Juni 2007 zum Abschluss zu bringen und dafür Sorge zu tragen, dass sich die notwendige Finanzierung bereits im Haushalt 2008  wiederfindet. „Sonst müssen wir  auch das nach der Regierungsübernahme regulieren“.

Hessen solle insbesondere Wert darauf legen, dass zusätzliche Stellen geschaffen werden, zum Beispiel durch vorgezogene Berufungen auf Lehrstühle, die Einrichtung zusätzlicher Professuren und den Ausbau von Juniorprofessoren. Schließlich müsse Hessen diese einmalige Chance nutzen, den Anteil der Frauen in Lehre und Forschung zu erhöhen, insbesondere im naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Bereich. „Es geht um 8000 neue Studienplätze in Hessen. Das ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen wollen“, sagte Siebel abschließend.