Norbert Schmitt als örtlicher SPD-Wahlkreisabgeordneter verwies auf die Zunahme der Kriminalität in Viernheim um 12,6 Prozent im Jahr 2006. Für Schmitt sei das der letzte Beweis, dass das vom Hessischen Innenminister befürwortete neue Polizeikonzept ein verheerender Fehlschlag sei. Dass auch noch die Aufklärungsrate in Viernheim um fast fünf Prozent zurückgegangen sei, mache das Scheitern des Modellversuchs auf ganzer Linie deutlich. Das ist völlig gegen den Trend in Hessen, so Schmitt.
Besonders pikant war die Zusammenlegung auch deshalb, weil die Reduzierung der Wachenzeiten in Viernheim nur wenige Tage nach Einführung des freiwilligen Polizeidiensts vom Innenminister verkündet wurde. Schon damals hatte die SPD davor gewarnt, dass Laienkräfte keine Polizei ersetzen könnten. Die Entwicklung ist Viernheim belegt das eindrucksvoll, so Rudolph. Innenminister Bouffier hatte noch vor wenigen Wochen in einer Versammlung vor rund 700 Bürgern von einem Erfolg des Modells gesprochen und mit alten Zahlen operiert, obwohl die neueste Kriminalitätsstatistik intern schon vorlag. Rudolph: Das ist typisch für den Innenminister: Entweder er informiert die Öffentlichkeit nicht oder falsch.
Personaleinsparungen auf Kosten der Sicherheit der Bürger ist nicht akzeptabel, so Schmitt und Rudolph. Die Zusammenlegung wurde als Modellversuch angekündigt. Dieser ist offensichtlich gescheitert – die Zusammenlegung muss rückgängig gemacht werden.