So bereite der geschlossene Vollzug als Regelvollzug nicht ausreichend auf ein Leben in Freiheit vor. Das Gefängnis muss gerade bei Jugendlichen ultima ratio sein und nicht der Standard, sagte Faeser. Damit steigt die Rückfallquote eher als dass sie sinkt.
Zu begrüßen seien allerdings die angekündigten kleinen Wohngruppen und das Ziel, dass 75 Prozent der jugendlichen Straftäter eine Beschäftigung finden sollen. Positiv sei auch, dass der Minister bei der Umsetzung des Gesetzes 5 Millionen mehr in die Hand nehmen wolle, die im Wesentlichen für zusätzliches Personal gedacht seien. Dies sei im Übrigen von der SPD immer wieder gefordert worden.
Verfassungsrechtlich bedenklich seien die Vorstellungen des Justizministers zum Einsatz der Elektronischen Fußfessel und zu Drogentests. Beides stellt Eingriffe in verfassungsrechtlich geschützte Bereiche dar. Mit schlitzohrigen Bemerkungen des Ministers allein können diese Bedenken nicht ausgeräumt werden.