Wie sich gezeigt hat, kann damit eine spürbare Verbesserung der Versorgung gerade älterer Patienten erreicht werden, so Dr. Spies. Vor allem viele ältere Menschen bedürften einer regelmäßigen aufsuchenden Hilfe. Das ist für Ärzte ein enormer Aufwand. Gleichzeitig klagten viele Patienten, dass Ärzte nicht genug Zeit für sie aufbrächten. Gerade angesichts des demographischen Wandels müsse man jetzt auch in Hessen mit entsprechenden Modellen beginnen, um Erfahrungen zu sammeln. Einerseits in den ländlichen Regionen, deren Bürger im Zuge des demographischen Wandels besonders schnell altern werden, als auch in den Ballungsräumen, wo körperlich eingeschränkte Menschen häufig an extremer Kontaktarmut leiden, wäre ein solches Projekt von großem Nutzen, sagte Spies.
Hintergrund:
Gemeindeschwestern waren in der ehemaligen DDR bis zur Wende 1989 ein wichtiger Teil der regulären Versorgung. Der Name AGnES erinnert an eine sehr beliebte Fernsehserie aus DDR-Zeiten: Gemeindeschwester Agnes. Das Modell AGnES wurde 2004 vom Institut für Community Medicine der Universität Greifswald entwickelt und läuft seit August 2005 auf Rügen. Es wird vom Landesministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Seit 2006 läuft ein weiteres Projekt in Lübbenau in Brandenburg. Sachsen plant ebenfalls die Einführung.
Weitere Informationen finden Sie:
Korzilius, Heike; Rabbata, Samir: Gemeindeschwestern: Geheimwaffe gegen Überlastung und Unterversorgung. Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 44 vom 03.11.2006, Seite A-2926 / B-2547 / C-2450
Initiatoren:
Universitätsklinikum Greifswald
Institut für Community Medicine
Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
Ellernholzstraße 1-2,
17475 Greifswald