Der Sozialdemokrat hob hervor, dass der Rückgang der Straftaten auf 427.238 Fälle ein Minus um 3,3 Prozent gegenüber 2005 darstelle; allerdings sei Innenminister Bouffier damit erst wieder auf dem Niveau angekommen, welches er 1999 vom damaligen Innenminister Bökel übernommen habe. Dazwischen liege eine Kriminalitätssteigerung von rund 12 Prozent, die erst jetzt nach zwei Jahren wieder abgebaut worden seien. In diesem Zusammenhang wies Rudolph darauf hin, dass Hessen noch im Jahr 2005 nach einer Bertelsmann-Studie im Bundesländerranking auf Platz 9 rangierte. Wenn Innenminister Bouffier sich nun hinstelle und behaupte, Hessen gehöre zu den sichersten Bundesländern, dann sei er noch sehr weit von der Realität entfernt, stellte der Innenpolitiker fest.
Zudem habe zu diesem Abbau ausweislich der ohnehin nur selektiv vom Innenminister vorgelegten Unterlagen der Rückgang bei den Diebstahlsdelikten geführt. Dies sei aber auch kein vorrangiger Verdienst des Ministers, sondern entspreche dem Bundestrend. Was bleibe, so Rudolph, sei, dass man zwar offenbar endlich das tiefe Tal der Negativrekorde durchwandert habe, dass die Rahmenbedingungen in personeller und sächlicher Hinsicht bei der Polizei aber keineswegs Anlass zur Freude geben würden. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Missstände bei der hessischen Polizei und die jüngste verbale Entgleisung des Ministers gegenüber Gewerkschaftern und Demonstranten, die in Baunatal auf Defizite in der hessischen Sicherheitspolitik hingewiesen hatten.