Die SPD habe sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Vorhaben auseinandergesetzt und dabei auch eine Fülle von Gesprächen geführt. Im Ergebnis sind uns insbesondere die verfolgten Ziele und die inhaltliche Ausgestaltung, nicht aber die Rechtsform selbst wichtig. Der Weg der Stiftung ist schon lange nicht mehr die vermeintlich einzige Möglichkeit, einer Hochschule mehr Autonomie und die Möglichkeit der Drittmitteleinwerbung zu eröffnen. Die Modellhochschule Darmstadt beweist dies seit einigen Jahren, so Siebel.
Für die SPD sei vielmehr entscheidend, dass ein Prozess der Neuaufstellung nicht nur das Projekt von Präsident und Senat sei, sondern dass sich die gesamte Hochschule in großem Einvernehmen auf den Weg mache. Auch hier hätten die TU-Darmstadt und ihr Präsident Wörner gezeigt, wie ein tragfähiger Konsens organisiert werden könne.
Dies geht freilich nur dann, wenn die Interessen der hochschulischen Gruppen und insbesondere der rund 3.500 Beschäftigten der Universität Frankfurt so Eingang in das Konzept finden, dass Sorgen und Vorbehalte überwunden werden können. Das gilt für die tariflichen Regelungen genau so wie für die demokratische Verfasstheit und die Gremienstruktur der Hochschule. Und aus landespolitischer Sicht muss natürlich sicher gestellt sein, dass die Landesinteressen die für die Ausrichtung der Lehre entscheidenden bleiben: Hier geht es um das Studienangebot und die Studieninhalte ebenso wie um den Zugang zur Hochschule, sagte Siebel.
In Anbetracht der Tatsache, dass auch vor dem Hintergrund der abschlägigen Entscheidung des Wissenschaftsrats bezüglich der beantragten Förderung bei der Exzellenzinitiative in keiner Weise bei der Konzeptentwicklung Zeitdruck bestehe, lud Siebel Präsident Steinberg und die Universität Frankfurt insgesamt dazu ein, einen breiten Dialog über die Konzeption und vor allem die genaue Ausgestaltung einer möglichen Stiftungshochschule zu führen.
Der Dreh und Angelpunkt für eine zukunftsfeste Entwicklung ist aus unserer Sicht der Konsens, der eine Entwicklungsplanung trägt. Hier muss Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen. Gerne werden wir in sozialdemokratischer Regierungsverantwortung im Jahre 2008 in das dann notwendige Gesetzgebungsverfahren eintreten, so der SPD-Hochschulpolitiker.