Kahl: Ministerpräsident Roland Koch muss eingreifen

Nach wie vor sei der Unmut in der Region über die undurchsichtige Entscheidung von Minister Dietzel ungebrochen. Selbst die groß angekündigte Pressekonferenz des Ministers in Edertal habe daran nichts geändert. „Im Gegenteil, die Widersprüche und Ungereimtheiten sind durch die Erklärung Dietzels nur noch größer geworden“, erläuterte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion. „Besonders die dubiose Rolle des Bad Wildunger Bürgermeisters im Besetzungsverfahren stößt auf großen Widerspruch in der Region.“

Ein Erfolg des Nationalparkes Kellerwald-Edersee sei nach Auffassung von Kahl nur in großem Einvernehmen zwischen der Landespolitik und den regionalen Akteuren möglich. Der große Widerstand in der Region gegen die wichtigste Personalentscheidung müsse den Ministerpräsidenten nachdenklich machen. Die Ankündigung von Felicitas Woll, die Botschafterfunktion für den Nationalpark niederzulegen, sei mehr als ein Alarmzeichen. Ihren Argumenten und der Kritik der regionalen und überregionalen Vertreter des ehrenamtlichen Naturschutzes sollte die Landesregierung mehr Beachtung schenken.

„Der Umweltminister hat mit seiner Personalentscheidung für die Leitung des Nationalparkamtes der Idee des Nationalparkes einen Bärendienst erwiesen. Es genügt eben nicht, zusammen mit dem Parteifreund Grieneisen einen ihnen genehmen Kandidaten auszusuchen. Im Übrigen mehren sich die Hinweise, dass diese auf erheblichen Widerstand gestoßene Personalentscheidung von langer Hand vorbereitet war und selbst bei führenden Christdemokraten im Landkreis für Überraschung und Unverständnis gesorgt hat.“

Da der Umweltminister mit seiner Personalentscheidung auf Konfrontation anstatt auf Kooperation mit der Region und dem Naturschutz gesetzt habe, sei im Interesse des Erfolges des Nationalparkes der Ministerpräsident gefordert. Noch sei der Fehlstart durch eine andere Personalentscheidung zu korrigieren und deshalb gelte die klare Aufforderung: „Herr Koch übernehmen Sie und machen Sie den Nationalpark gemeinsam mit der Region zur Chefsache.“