Kahl: SAP droht ein Millionengrab zu werden

„Wie soll sich das jemals wirtschaftlich rechnen? Budgetierung und neuere Steuerungsmodelle sollten doch eigentlich zu Einsparungen führen. Davon ist die Einführung von SAP weit entfernt“, so Kahl. Die Landesregierung selbst rechne mit Einsparungen von 20 Millionen Euro jährlich. Bei Einführungskosten von mindestens 250 Millionen Euro und jährlich laufenden Betreuungskosten von mindestens 7,5 Millionen lasse sich leicht errechnen, dass es viele Jahre brauche, bis die Kosten wieder eingefahren seien.

Kahl kritisierte die hohen Personal- und Schulungskosten in der Landesverwaltung. Nach den eigenen Angaben der Landesregierung seien in diesem Jahr 639 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Einführung von SAP eingeplant, acht Mal soviel wie im Jahre 2000. „Die Einführung von SAP führt derzeit zu enormen Engpässen bei der Erledigung der originären Aufgaben der Verwaltung.“

Der Abgeordnete wies darauf hin, dass SAP für große Unternehmen entwickelt worden sei. Die Anpassung des Systems für Landesverwaltung sei kostspielig. „Wer meint, die gesamte Landesverwaltung als den Konzern Hessen zu bezeichnen und auch so zu behandeln, ist auf dem Holzweg. Die Landesverwaltung stellt eben in Gänze keine Produkte zu marktüblichen Preisen her. Die Landesregierung muss dem Chaos bei der Einführung von SAP ein Ende bereiten. Wie erwarten, dass der Vertrag mit SAP offengelegt und der gigantische Kostenanstieg erklärt wird.“