Kahl wies darauf hin, dass seine Fraktion schon im Haushaltsausschuss dem Verkauf „nur mit Bauchschmerzen" zugestimmt habe. Man wollte einer Renovierung und Wiedernutzung der Immobilie nicht im Wege stehen. "Immerhin laufen dort Kosten auf und die Stadt erhält keine Gewerbesteuer. Außerdem sollen die 35 gekündigten Arbeitsplätze möglichst rasch wieder besetzt werden," so Kahl.
Zwischenzeitlich seien jedoch Erkenntnisse zur Vorgeschichte des Verkaufes gewonnen worden, die ein Überdenken der Entscheidung der vergangenen Woche erforderlich machten, ergänzte der regional zuständige SPD-Abgeordnete Bernhard Bender. Zum einen seien die vom Finanzminister genannten Gebote für die Burg offensichtlich unvollständig, zum anderen habe es anscheinend höhere Gebote als das des jetzigen Käufers gegeben, deren Ausschlagung nicht nachvollziehbar sei.
Darüber hinaus bestehe der Verdacht, dass sich Finanzminister Weimar bei seinem Bericht im Haushaltsausschuss nicht ganz an den tatsächlichen Ablauf des Geschehenen gehalten habe. "Auf die Frage meines Kollegen Ernst-Ludwig Wagner, ob ein früheres Gebot über 2,82 Millionen DM vom jetzigen Käufer (für 500.000 Euro) eingereicht worden sei, antwortete Weimar klipp und klar mit ‚Nein‘. Diese Antwort war falsch," bewertete Kahl den Vorgang. Diese Widersprüche machten eine erneute Behandlung im Landtag dringend erforderlich.