Wagners Theaterfinanzierung lässt viele Fragen offen

„In ihrem Bemühen, den Sanierungsstau an den drei Staatstheatern abzubauen, erzeugt die Ministerin insbesondere in Frankfurt Konfusion“, sagte heute der Sprecher für Wissenschaft und Kunst der SPD-Landtagsfraktion, Michael Siebel, in Wiesbaden.

Deshalb fordert Siebel die Staatsministerin auf, den Ausschuss für Wissenschaft und Kunst des hessischen Landtags darüber zu informieren,

– Welche konkreten Vertragsvereinbarungen mit den Oberbürgermeistern der Sitzstädte zur Theaterfinanzierung und der Finanzierung der notwendigen Sanierungen getroffen wurden.

– Welche Änderungen in den Theaterfinanzierungsverträgen diese Vereinbarungen haben.

– Wie die kommunalen Spitzenverbände die Vorstöße der Staatsministerin Wagner bewerten.

– Ob die Ministerin der Stadt Frankfurt ein Gesprächsangebot zur Neuordnung der Theaterfinanzierung gemacht hat und mit welchem Ziel diese Gespräche geführt werden sollen.

„Insbesondere in Frankfurt haben die Äußerungen von Frau Wagner für Verwirrung gesorgt. Frankfurt ist nicht bereit, ohne Ausgleich einerseits über den Kommunalen Finanzausgleich die Theater der anderen Sitzstädte mit zu finanzieren und andererseits die ganze finanzielle Last seiner Theater ohne Unterstützung der kommunalen Gemeinde zu tragen“, sagte die Frankfurter Landtagsabgeordnete Andrea Ypsilanti.

Grundsätzlich begrüße die SPD-Landtagsfraktion die Initiative der Landesregierung, den Sanierungsstau in den Staatstheatern aufzulösen. „Das, was aber an die Öffentlichkeit dringt, erhellt wenig. Hauptsächlich ist kein Gesamtkonzept für die Theaterfinanzierung zu erkennen. Frau Wagner betreibt Flickschusterei, die obendrein nicht ordentlich abgestimmt ist“, kritisiert der SPD Politiker Siebel das Vorgehen.

Deshalb sei es dringend geboten, dass Klarheit in das Durcheinander gebracht werde. Für die SPD-Fraktion kündigte Siebel ein in sich geschlossenes und für das ganze Land Hessen gültige Theaterfinanzierungskonzept an. Das SPD-Konzept werde nach der Sommerpause der Öffentlichkeit vorgelegt.