Dafür hat sie ein Gutachten von südhessischen Wissenschaftlern erarbeiten lassen, das der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Bökel und der SPD-Landtagsabgeordnete Bernhard Bender am 6. Mai gemeinsam mit Prof. Boeschen und Dr. Neumüller vom Büro INFRASTRUKTUR & UMWELT, Darmstadt, der Öffentlichkeit vorgestellt haben.
„Der Landschafts- und Kulturpark Südhessen ist ein wegweisendes identitätsstiftendes Projekt für den Ballungsraum. Wir verbinden damit die Verträglichkeit bewohnter und wirtschaftlich geprägter Landschaften mit Umweltschutz und wollen einen Ausgleich für die wirtschaftliche Gestaltung dieser Region schaffen. Im Mittelpunkt steht ein Flächenmanagement zur Sicherung und Gestaltung von Freiflächen, die eben nicht nur unbebautes Gelände sein sollen, sondern erlebbare Landschaften mit Erholungswert“, sagte Bökel.
In das Konzept der SPD-Fraktion sollen die vorhandenen Ansätze vom Rhein-Main-Park bis zur Metropolitana eingebunden werden. „Wir wollen eine Arbeitseinheit schaffen, welche die Vernetzung der bisherigen und künftigen Aktivitäten sicherstellt, die Hilfeleistung gibt bei Planung, Finanzierung und Beratung.“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende kündigte an, das Konzept der SPD-Fraktion in drei Regionalkonferenzen zur Diskussion zu stellen.
Bökel warf der Landesregierung vor, im Gegensatz zur SPD keine Vorstellungen für den Ballungsraum zu entwickeln. „Die Regierung ruht im Tiefschlaf. Mehr als ein gescheitertes Ballungsraumgesetz hat sie nicht vorzuweisen. Völlig Fehlanzeige herrscht bei der Frage, wie der Ballungsraum für die Zukunft gestaltet werden kann, um wirtschaftliche Entwicklung und Sicherung der Landschaft gleichermaßen zu gewährleisten. Diese Lücke schließt die SPD mit ihrem heute vorgestellten Konzept.“
Die Eckpunkte für das Rahmenkonzept Landschafts- und Kulturpark Südhessen“ sind:
Die SPD-Landtagsfraktion wie auch die Gutachter haben die bisher erfolgreichen, bzw. erfolgversprechenden Projekte und Initiativen, die sich mit der Entwicklung der Freiflächen (insbesondere Regionalpark Rhein/Main), der Verbesserung des Images der Region (insbesondere Metropolitana) oder der besseren Wahrnehmung der vielfältigen naturräumlichen Potentiale in Südhessen (insbesondere Geopark Bergstraße-Odenwald) auseinandersetzen, in ihrem Rahmenkonzept berücksichtigt.
Diese in jüngster Zeit von verschiedenster Seite für Südhessen vorgeschlagenen Projekte und Initiativen weisen auf Defizite im hoch verdichteten Landschafts- und Kulturraum hin. Südhessen hat trotz hervorragender wirtschaftlicher Position im internationalen Vergleich nicht nur ein Image- bzw. Identitätsproblem. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich aufgrund von Großprojekten und Erweiterungen der Siedlungsflächen eine „Stadtlandschaft“. Ohne rechtzeitiges „Gegensteuern“ droht es, dass die verbleibenden Freiflächen nur noch eine Restgröße darstellen.
Das Konzept „Landschafts- und Kulturpark Südhessen“ wird Projekte zum Schutz, zur Entwicklung und zur Nutzung von Freiflächen in Südhessen umsetzen. Es ist handlungsorientiert und wird örtliche Maßnahmenträger unterstützen. Ziel ist, in Südhessen die sogenannten „weichen Standortfaktoren“ für Wohnbevölkerung, Beschäftigte und Investoren nachhaltig zu verbessern.
Nach dem Rahmenkonzept werden für einen Landschafts- und Kulturpark Südhessen öffentliche und private Mittel eingesetzt. Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass dafür Haushaltsmittel des Landes, Mittel privater Sponsoren und Ausgleichszahlungen privater Investoren zur Finanzierung der Maßnahmen eingesetzt werden.
Der Landschafts- und Kulturpark Südhessen soll zukünftig Maßnahmen zwischen Rheingau und Kinzigtal wie auch zwischen Wetterau und hessischem Ried und den angrenzenden Mittelgebirgen fördern.