Bökel: Fraport: von Roland Kochs Chef-Sache zum Chef-Problem

"Offensichtlich gibt es deutliche Differenzen über das Vorgehen beim Flughafenausbau und die Sorge, dass das zuständige Vorstandsmitglied falsche Prioritäten setzt und sich zu wenig um die Angelegenheit kümmert. Die Einstellung dieses Vorstandsmitglieds, Barbara Jakubeit, ist allein auf Drängen Roland Kochs erfolgt. Jetzt wird die Chef-Sache für ihn zum Chef-Problem", sagte Bökel. "Ausgerechnet die von Roland Koch geholte Dame verantwortet offensichtlich die Mängel im Raumordnungsverfahren, die beispielsweise bei Professor Wörner, der sich als Hüter des Mediationsergebnisses versteht, zu großer Irritation geführt haben", sagte Bökel.

Nachdem die Probleme im Fraport-Vorstand durch die Presse öffentlich geworden seien, habe Koch hilflos und beschwichtigend reagiert. "Als Aufsichtsratsvorsitzender fordert er mit banalen Appellen den Vorstand auf, sich ‚zusammenzuraufen‘. Das ist keine Wahrnehmung von Führung, sondern eine Flapsigkeit, die der Situation absolut nicht gerecht wird".

Bökel warf Koch vor, dem Ausbau des Flughafens nicht ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen. "Wollte Roland Koch im Aufsichtsrat nur den Frühstücksdirektor spielen? Er hätte von diesem Amt besser die Finger gelassen, denn er zeigt sich überfordert und steht im Interessenkonflikt zu seiner Aufgabe als Ministerpräsident."

Koch müsse jetzt endlich zeigen, wie er den Ausbau professionell voran bringen wolle und wie die Kriterien des Mediationspakets rechtsverbindlich festgeschrieben werden sollen. "Für die SPD steht fest: Der Ausbau findet nur unter Einhaltung der Mediationskriterien statt. Die Regierung muss endlich erklären, wie sie diese Bedingungen erfüllen will. Sonst nährt sie weiter das Misstrauen in der betroffenen Region."