Die SPD hatte eine weitere Vernehmung beantragt, um der Herkunft der 1983 in die Schweiz verschobenen 20 Millionen DM zu klären. Kanther habe jetzt dem Landtagspräsidenten mitgeteilt, dass er wegen des gegen ihn laufenden Strafverfahrens nicht aussagen werde, teilte der SPD-Obmann im Schwarzgeld-Untersuchungsausschuss, Jürgen Walter, am Freitag mit.
„Manfred Kanther rückt damit von seiner bisherigen Linie ab. Bislang hat er der Öffentlichkeit vorgespielt, zur Aufklärung beitragen zu wollen. Jetzt wird das Eis dünner und Manfred Kanther zieht sich auf seine Rechte als Angeklagter zurück“, sagte Walter. „Bislang hat Manfred Kanther sich dargestellt als jemand, der absolut nichts zu verbergen habe. Jetzt wird klar, dass er damit die Öffentlichkeit täuschen wollte.“
Für die SPD sei das ein Zeichen, dass sie mit ihren Recherchen zur Herkunft der Mittel in ein Wespennest gestochen habe. „Es wird immer deutlicher, dass Roland Koch und Manfred Kanther gelogen haben, als sie das CDU-Vermögen mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen erklärten. Alle Hinweise deuten vielmehr darauf hin, dass die CDU ihr Vermögen über die Geldwaschanlagen der Staatsbürgerlichen Vereinigung und der Ackermann-Gemeinde gebildet hat und es somit auf Steuerhinterziehung beruht.“