Rudolph bemängelte, dass Bouffier die 1987 geschlossene Vereinbarung über den Datenaustausch zwischen dem Land und den Kommunen einseitig gekündigt habe, welche in der Vergangenheit den problemlosen Datenfluss von den Kommunen an die Polizei gewährleistetet habe. Die anschließend zwischen Kommunen und Land geführten Konsensgespräche platzen zu lassen, sei ein Zeichen dafür, dass die Landesregierung sich über die Folgen ihres Handelns nicht im klaren sei.
Das Resultat sei, dass Bouffier jetzt die Innere Sicherheit in Hessen gefährde, indem es der Polizei unmöglich sei, schnell die zur Durchführung von Kontrollen und Überprüfungen notwendigen Daten insbesondere nachts und an Wochenenden zu erhalten. "Was bislang per Datenleitung binnen wenigen Sekunden möglich war, wird dank Bouffier künftig endlos dauern," kommentierte Rudolph.
Günter Rudolph warf dem Hessischen Innenminister nicht nur sicherheitspolitisches Versagen, sondern auch kommunalfeindliches Verhalten vor, denn hinter dem Konflikt stehe die Absicht, finanzielle Belastungen vom Land auf die kommunale Seite zu verlagern.
Die SPD habe bereits einen Gesetzentwurf erarbeitet, der das Problem löse. Aber diesen habe Bouffier abgelehnt. In dieser verfahrenen Situation schwinge der Innenminister nun auch noch die "Keule" der Kommunalaufsicht. "Herr Bouffier hat den Streit eskalieren lassen, er ist unfähig, ein solch wichtiges Thema angemessen zu behandeln.""