Spies kritisiert Untätigkeit des Landes bei der kinderchirurgischen Versorgung in Hessen

Hintergrund ist ein von der SPD-Fraktion eingeforderter Bericht der Landesregierung. Darin wird bestätigt, dass eine spezielle Kinderchirurgie, die innerhalb von 50 km von jedem Ort erreichbar sein müsse, in Hessen nur in Kassel und Frankfurt vorhanden ist. "Ohne ein weiteres Hochleistungszentrum in Mittelhessen bleibt die Versorgung unzureichend", so Spies.

Auch landesweit sei der Zustand unbefriedigend: Im Bundesdurchschnitt habe Hessen die mit Abstand geringste Zahl an kinderheilkundlichen Betten wie an kinderchirurgischen Betten. "Das Resümee der Landesregierung, es hätten sich ja noch keine Eltern beschwert, ist unerträglich", so Spies.

Tatsächlich würden Kinder notfalls in andere Zentren verlegt, zum Teil nachts per Hubschrauber. "Das ist ethisch fragwürdig und wirtschaftlich unsinnig", so Spies.

Die Landesregierung habe in ihrem Bericht bestätigt, dass "gegebenenfalls" eine entsprechende kinderchirurgische Abteilung in Marburg im Rahmen des Neubaus des Mutter-Kind-Zentrums der Universitätsklinik eine Hilfe wäre. Spies forderte die Sozialministerin auf, es nicht bei Worthülsen zu belassen, sondern entsprechend zu handeln. "Da muss das Land dann auch Geld in die Hand nehmen", so Spies, und weiter: "die optimale, heimatnahe Versorgung der Kleinsten und Schwächsten sollte uns das wert sein!"