"Die CDU hat aus dem Schwarzgeldskandal nichts gelernt. Franz Josef Jung hat als Roland Kochs CDU-Wahlkampfmanager 1999 eine ausländerfeindliche, schwarzgeldfinanzierte Kampagne zu verantworten. Seine schwammigen Aussagen vor den Untersuchungsauschüssen in Berlin und Wiesbaden haben ihm den Ruf eingebracht, ein Stümper oder Lügner zu sein. Offensichtlich kann man es mit diesem zweifelhaften Ruf unter Stoiber und Koch weit bringen", so Schaub.
Der Bundesrepublik drohe mit Jung als Wahlkampfmanager ein übler Spalter-Wahlkampf.
Die erwartete Berufung Jungs zeige erneut, welchen Anteil Roland Koch an der Intrige gegen Angela Merkel gehabt habe. "Die vornehme Zurückhaltung Kochs war gespielt. Er hat Merkel "abgesägt" und jetzt soll Franz Josef Jung den ungeliebten CDU-Generalsekretär Meyer kalt stellen", so Schaub.
Schaub erinnerte daran, dass Franz Josef Jung eine der zentralen Figuren des hessischen CDU-Schwarzgeldskandals ist.
·Der von Franz Josef Jung gemanagte Landtagswahlkampf 1999 sei – nachgewiesen durch das hessische Wahlprüfungsgericht – mit rund einer Million DM aus Schwarzgeld finanziert worden.
·In Franz Josef Jungs Amtszeit als Generalsekretär der Hessischen CDU von 1987 bis 1991 fiel 1989 das angebliche jüdische Vermächtnis von knapp 4 Millionen DM, das Jung dazu nutzte, eine neue Landesgeschäftsstelle für seine Partei zu kaufen. Ohne dieses Schwarzgeld hätte die CDU das Haus niemals finanzieren können. Weitere Schwarzgeldzuflüsse gingen direkt in die Kasse des CDU-Landesverbands.
·Unter den Augen Jungs unterschlug der Buchhalter Reischmann im Laufe der Jahre 2,2 Millionen DM, überwiegend beim CDU-Landesverband aber auch bei der Landtagsfraktion. Monat für Monat hatte der Buchhalter Reischmann seinem Chef Franz Josef Jung Schecks über angebliche Portokosten vorgelegt, die Jung brav unterschrieben hat. Der dadurch angerichtete Schaden bei der Fraktion in Höhe von 336.000 DM wurde vom Landesverband der CDU mit Zinsen aus Schwarzgeld ausgeglichen. Auf eine Anzeige des untreuen Buchhalters, der nachweislich vom in der Schweiz lagernden Schwarzgeldschatz der CDU wusste, verzichteten Jung und Kanther wohlweislich. Jungs Verwicklung in den Reischmann-Skandal führte schließlich im September 2000 zu Jungs Rücktritt.
·In all den Jahren wurde in der CDU-Landesgeschäftsstelle eine florierende Schwarze Kasse gepflegt, aus der regelmäßig Ausgaben des allgemeinen Geschäftsbetriebs getätigt wurden. Gespeist wurde diese Kasse aus illegalen Spenden des Süßwarenherstellers Ferrero.