Völlig versagt habe der Landwirtschaftsminister bei der Qualitätssicherung in der Landwirtschaft: Um den Bauern die Absatzchancen für ihre Produkte und den Verbrauchern ein hohes Schutzniveau zu gewährleisten, seien Qualitätssicherungssysteme in allen Stufen der Wertschöpfungskette der Lebensmittelerzeugung erforderlich, gerade auch in der Landwirtschaft, im Gartenbau und im Obstbau. Bei der Anhörung des Landtages "Die Folgen von BSE" habe die Qualitätssicherung in der Landwirtschaft eine große Rolle gespielt. Konsequenzen habe der Minister daraus nicht gezogen, so die Abgeordnete.
Der Bericht der Niedersächsischen Landesregierung "Zukunft der Landwirtschaft Verbrauchersicherheit zeige deutlich, dass Qualitätssicherungssysteme in der Landwirtschaft notwendig seien, gewährleistet durch Dokumentation und Eigenkontrolle. Alleine auf das Ordnungsrecht zu setzen, reiche nicht aus. In Hessen spielten solche Überlegungen jedoch keine Rolle. Gerade bei der Struktur der Landwirtschaft in Hessen, die durch eher kleine und mittlere Betriebe und einen hohen Nebenerwerbsanteil geprägt sei, sei es eine zentrale Aufgabe des Landes, die Landwirte in dieser Frage zu unterstützen.
Wenn die Nahrungsmittelindustrie nur noch zertifizierte Rohprodukte verarbeite -diese Überlegungen gäbe es bereits – dann werde die hessische Landwirtschaft erhebliche Nachteile gegenüber der Landwirtschaft in den Bundesländern haben, die in dieser Frage führend seien. Damit verspiele der Landwirtschaftsminister Chancen für die hessische Landwirtschaft.
Der Minister sei auch nicht in der Lage gewesen, das Agrarmarketing in Hessen weiter zu entwickeln – mit dem Ergebnis, dass die Marketinggesellschaft "Gutes aus Hessen derzeit lediglich beratend arbeiten kann. Mit der "LFN-Reform sei zudem eine vorher gut funktionierende Verwaltung für den ländlichen Raum und damit auch für die Landwirtschaft zerschlagen worden.