Spies: SPD fordert Krebsregister für ganz Hessen

Krebsregister sammeln Daten von Krebspatienten, vor allem um Vorsorge verbessern und Forschung intensivieren zu können. "Fast in ganz Deutschland geschieht das flächendeckend – nur nicht in Hessen: Die Landesregierung plant nur ein Krebsregister für Südhessen. Diese räumliche Beschränkung ist Unsinn".

"In allen Regionen des Landes haben die Menschen ein Recht auf die mit dem Krebsregister verbundenen Chancen", so Spies. Flächendeckung für ganz Hessen hätten auch alle Fachleute, darunter die Ärztekammer, das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Universitäten, gefordert.

Spies erläuterte diese Notwendigkeit an zwei Beispielen: "Die Diskussion vor Jahren über eine Leukämiehäufung in Stadtallendorf wäre mit einem funktionierenden Krebsregister binnen Tagen geklärt gewesen, nicht erst nach Jahren." Auch das geplante Brustkrebs-Screening, das zur Zeit von allen Seiten gefordert werde, brauche die Daten aus dem Krebsregister. "Also wird auch dieses Projekt zunächst nur in Südhessen starten können", bedauert Spies. Zwar habe sich auch das bisherige Krebsregister auf Südhessen beschränkt, räumt der Abgeordnete ein. "Aber das war die Testphase, und jetzt kommt der Normalbetrieb." Dazu gehöre nun einmal ganz Hessen.

Ein weiterer Kritikpunkt am Entwurf sei der unzureichende Datenschutz. "In das alte Gesetz hatte die SPD auf meinen Vorschlag Strafvorschriften für Datenschutzverstöße eingeführt, weil es sich hier um sensible Patientendaten handelt", so Spies.