Geradezu skandalös sei, wie im zentralen Bereich der Familienlandespolitik "Kinderbetreuung", versucht werde, sich mit Dingen zu brüsten, die Rot Grün zwischen 1991 und 1999 erarbeitet haben. Dabei wäre es in diesen Tagen mit Blick auf den neuen Haushaltsgesetzentwurf die Sache der Hessischen Familienministerin gewesen, sich endlich für eine nennenswerte Aufstockung der Betriebskostenzuschüsse aus Landesmitteln zu bemühen.
"Ihre Familienministerinnen, Herr Koch, lassen Sie zu Lasten der Hessischen Eltern und Kinder regelmäßig mit Brosamen vom Felde gehen. Die SPD wird nicht müde, dies auch öffentlich zu machen", sagte Pauly-Bender. Sie verdeutlichte dies am Beispiel der Kinderbetreuung: Den letzten nenneswerten familienpolitischen Schwerpunkt habe in diesem Bereich die SPD-geführte Regierung gesetzt. Rot-grün habe für Kinderbetreuung jährlich 57, 6 Mio Euro verausgabt, in 1999 54,8 Euro! Diesen Beitrag habe die CDU Landesregiereung in skandalöser Weise geschleift, sprich: die Mittel für Kinderbetreueung in skandalöser Weise zurückgefahren, in 2000 auf sage und schreibe 3,6 Mio Euro. in 2001 auf atemberaubende 8,1. "Das sind rund 85 % weniger als der Mittelansatz in den letzten beiden Regierungsjahren der SPD-geführten Regierung. Man kann nicht fassen, was sie meinen als familienpolitische Offensive Hessen verkaufen zu können: In 2002 wollen sie 9,9 Euro für Kinderbetreuung ausgeben, nach wie vor rund 82,8 % weniger als unter unserer Regierungszeit für Kinderbetreuung ausgegeben wurden!"
Für die SPD Landtagsfraktion forderte die SPD-Politikerin die Landesregierung auf, ihr Regierungshandeln und ihr gesamtes Verwaltungshandeln schnellstens einer kritischen Familienverträglichkeitsprüfung zu unterwerfen.
Möglichweise helfe ein solches Stützkorsett zur familienpolitischen Umkehr: Diese Landesregierung müsse aufhören, sich mit fremden Federn zu schmücken und sich selbst zu beweihräuchern, wo sie ihre eigene familienpolitische Verantwortung in den Bereichen Ganztagsschule, Kinderbetreuung, familienfreundliche Arbeitswelt, "Neue Väter"-Politik in die Hand zu nehmen hätte.