Nach HR-Recherchen sind von rund 2800 Kindern, die nach der vierten Klasse aufs Gymnasium oder die Realschule gewechselt sind, insgesamt deutlich über 400 sitzen geblieben oder freiwillig oder zwangsweise auf eine andere Schulform querversetzt worden. "Die Kultusministerin spielt mit ihren Versetzungsregeln Schicksal zu Lasten unserer Kinder. Das Ziel der Schulpolitik darf nicht sein, möglichst viele Kinder vom Besuch eine höheren Schule abzuschrecken, sondern es muss Aufgabe aller Schulen sein, die Kinder so zu qualifizieren und zu fördern, dass sie einen höheren Schulabschluss schaffen. Sonst koppelt sich Deutschland auch von der internationalen Entwicklung ab und lässt seine wichtigste Ressource, nämlich die Bildung, ungenutzt."
"Statt Förderung aller Begabungen findet in Hessen der Abbau von Bildungschancen statt. Die Kultusministerin feiert fast zynisch die deutlich höhere Zahl der Sitzenbleiber und der Schüler, welche die Schulform wechseln müssen, als Beitrag zur Qualitätssicherung an unseren Schulen."
Die SPD-Fraktion befürchtet, dass die Frankfurter Zahlen einen Trend widerspiegeln, der auch in den anderen Schulamtsbezirken zu registrieren ist. "Deshalb haben wir bereits eine kleine Anfrage eingebracht, um die landesweite Zahl der Querversetzungen und der Sitzenbleiber zu erheben. Wir erwarten von der Kultusministerin, dass angesichts der dramatischen Zahlen aus Frankfurt schnellstens die notwendigen Daten zusammengestellt werden", so Quanz.