Fuhrmann: Koch holt Familienexperten, weil seiner Regierung der Sachverstand fehlt – Misstrauensvotum für Lautenschläger

Als besonders pikant wertete Fuhrmann, dass die frühere Sozialministerin Mosiek-Urbahn vor zwei Jahren noch versucht habe, den Sozialrichter Borchert zu disziplinieren. Er hatte damals kritisiert, ihm sei von der Sozialministerin ein Maulkorb umgehängt worden. Das Sozialministerium hatte gebilligt, dass einem SWR-Team Hausverbot erteilt und eine Drehgenehmigung im Darmstädter Sozialgericht versagt worden war.

Die Berufung des Experten komme einem Offenbarungseid gleich. "Im dritten Jahr dümpelt die Familienpolitik in der Regierung planlos dahin. Es fehlen die notwendigen Mittel. Das einzige, was funktioniert, ist die PR-Abteilung. Familien und Kinder wird in diesem Land viel zu wenig Unterstützung gewährt", so Fuhrmann.

Mit der von Gerhard Bökel erhobenen Forderung auf einen Rechtsanspruch auf Betreuung für alle Kinder bis zum 14. Lebensjahr habe – wie bereits beim Thema Ganztagsschule – die SPD die Meinungsführerschaft in der Familienpolitik übernommen. "Herr Koch steigt viel zu spät in die Diskussion ein. Wem jahrelang nichts zur Familienpolitik eingefallen ist, kann dies auch mit Expertenrat nicht aufholen."