Fuhrmann: Kein Maulkorb für Wohlfahrtsverbände

Auch als Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU könne man den Wohlfahrtsverbänden nicht einfach einen Maulkorb verpassen, nur weil die Kritik nicht ins Konzept der Landesregierung passe. Schließlich forderten Diakonie und Caritas zu recht, dass es gelte, bereits bestehende Modelle wie Eingliederungsprogramme für Sozialhilfeempfänger oder das Hessische Aktionsprogramm Regionale Arbeit auszubauen und zu verbessern.

Die Ministerin solle erst einmal die Fakten zur Kenntnis nehmen: Die durchschnittliche Bezugsdauer von Sozialhilfe liege bei rund zweieinhalb Jahren. Rund 40 Prozent der Haushalte seien Kurzzeitbezieher von maximal einem Jahr. Wer angesichts dessen die "hohe Zahl von Langzeit-Sozialhilfeempfängern" herausstelle, kenne die Wirklichkeit nicht.

Es sei zu begrüßen, dass sich die Wohlfahrtsverbände kritisch mit dem sogenannten Wisconsin-Modell auseinandersetzten. "Ich teile die Einschätzung der Verbände, dass es bei einer langfristig angelegten Sozialpolitik darum geht, die Menschen aus ihrem sozialen Ghetto herauszuholen und ihnen den Rücken zu stärken. Zwang, Leistungskürzungen und Wohncontainer sind in der Tat keine Lösung", so Petra Fuhrmann abschließend.