Fuhrmann, die sich bereits im März dieses Jahres schriftlich an das Hessische Sozialministerium mit der Bitte gewandt hatte, mehr über die Pläne der Landesregierung im Hinblick auf eine stärkere Einbindung von Mädchen und jungen Frauen in die IT-Branche zu erfahren, erhielt erst kürzlich eine Antwort der inzwischen zurückgetretenen Ministerin.
"Wie zu befürchten war, hat sich die Landesregierung auch in diesem Punkt der Frauenförderung wieder einmal selbst ein Armutszeugnis ihrer Sozialpolitik ausgestellt", teilte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit. So habe das Land Hessen beispielweise bei keiner der Maßnahmen den Löwenanteil der Kosten übernommen. Die finanziellen Mittel seien stattdessen von anderen Stellen wie dem Bund, der Europäischen Union oder den Kommunen aufgebracht worden.
"Wenn sich überhaupt jemand für die zukunftsorientierte Mädchenausbildung in Hessen eingesetzt hat, dann war es bestimmt nicht die Regierung Koch. Aber, dass man sich in Hessen gerade in der Sozialpolitik gerne mit fremden Federn schmückt, stellt ja keine große Neuigkeit mehr da", kritisierte die SPD-Landtagsabgeordnete scharf.
Nicht nur, dass sich das Land aus anderen Töpfen bedient habe, um Kochs Haushalt zu sanieren; die hessischen Maßnahmen, um gerade Mädchen stärker für technische und IT-Berufe zu interessieren, seien auch an sich eher ein Witz, fährt die SPD-Politikerin fort. So handle es sich bei den allermeisten der sogenannten "Mädchenfördermaßnahmen" der Hessischen Landesregierung um Fördermaßnahmen für Schüler, Jungen wie Mädchen, im Allgemeinen.
"Wenn die CDU/ FDP-Regierung die Herstellung von Plakaten und die Durchführung einer Eröffnungsveranstaltung zur "Computerwoche für Schülerinnen in Hessen" schon für eine echte Unterstützung hält, dann sehe ich für die Frauen- und Mädchenpolitik in Hessen wirklich schwarz", sagte Petra Fuhrmann.
"Bleibt nur zu hoffen, dass die Nachfolgerin im Amt der Sozialministerin mehr von ihrem Fach versteht und Frauenpolitik nicht für ein Fremdwort hält", teilte die sozialpolitische Sprecherin abschließend mit.