Hillenbrand: Ausverkauf des Hessischen Staatsforstes droht

Das große Defizit beim Hessen-Forst mache deutlich, dass die hoch gepriesene Ein-richtung eines Landesbetriebes nicht dazu führe, große Einnahmen aus dem hessi-schen Wald zu erzielen. "Die Zielsetzung des Forst-Betriebes ist falsch, denn sie ori-entiert sich ausschließlich an der Wirtschaftlichkeit des Waldes und des Holzverkau-fes", sagte Silvia Hillenbrand. "Der Wald hat in erster Linie der Schutzfunktion und der Erholung – insbesondere für die ortsnahe Erholung – zu dienen und ist erst dann unter waldwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betrachten."

Die Tatsache, dass ca. 1.500 Menschen vor allem in strukturschwachen Gebieten für die Erholungsfunktion, den Naturschutz und auch für die Waldwirtschaft tätig sind, ist für die SPD Grund genug, die primitiven Vorschläge des Landesbetriebes Hessen-Forst abzulehnen. Nach Presseberichten geht es nur darum, Mitarbeiter freizusetzen und die noch zu erledigenden Arbeiten an private Unternehmer zu vergeben. Auch die Erhöhung der Abschuss-Gelder aus der Jagd wird in den Hessen-Forst keine schwarzen Zahlen bringen. "Dies ist der Ausverkauf des hessischen Staatsforstes. Und es wird nicht lange dauern, dass die Einnahmen auch dadurch verbessert wer-den sollen, dass großflächig hessische staatliche Wälder veräußert werden", so Sil-via Hillenbrand. "Privatisierung zu Lasten von Mensch und Natur und zum monetären Nutzen von wenigen Privaten ist die Konzeption, der sich diese Landesregierung und der Landesbetrieb verschrieben haben."

Hillenbrand fordert die Offenlegung der tatsächlichen Finanzierungssituation durch den Forstminister und die Sicherstellung der Finanzierungszuschüsse aus dem Lan-deshaushalt. Sie warnt vor einem drastischen Stellenabbau und fordert den Erhalt des hessischen Staatswaldes mit allen seinen Funktionen für die hessischen Bürger.