Um den auf Grund einer Seehoferschen Fehlkonstruktion von 1992 inzwischen ins Groteske verwandelten Ausgleich wegen ungleicher Krankenstrukturen zwischen den Krankenkassen wieder in den Griff zu bekommen, sind die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung der richtige und schnell wirksame Weg, wie er auch von allen Fachleuten einmütig begrüßt wird. Darüber hinaus wird es allerdings erforderlich sein, durch weitere Korrekturen, die Aufsplittung in Versicherungen für Kranke und Versicherungen für Gesunde aufzuheben und eine Angleichung der Beitragssätze in der Größenordnung von 13 % herbeizuführen. Hier lasse die Landesregierung – und die Union überhaupt – jeglichen konstruktiven Beitrag vermissen.
Die absurde Ankündigung, nach Karlsruhe zu gehen, bevor die RSA-Reform den Bundesrat passiert habe, beweist vor allem, dass sich Koch zum einen nicht zutraut, im Bundesrat eine Mehrheit hinter sich zu bringen, und dass zum anderen die Hessische Landesregierung über keinerlei eigenes Konzept verfügt, dass sie in eine RSA-Debatte im Bundesrat einbringen könnte. "Nicht schreien, mitarbeiten an der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens", forderte Spies abschließend von der Hessischen Landesregierung.