Nachdem Kanther bislang stets behauptet habe, mit der Verwaltung des in der Schweiz deponierten Schwarzgeldes nichts zu tun gehabt zu haben, sagte er jetzt gegenüber einem Fernsehjournalisten, alle Beteiligten am Auslandtransfer hätten, ebenso wie er selbst, auf eine gewinnbringende Anlage des Geldes geachtet. "Wenn Kanther auf eine gewinnbringende Anlage geachtet hat, dann kann seine Aussage nicht stimmen, wonach er davon ausgegangen ist, das Geld sei 1996 verbraucht gewesen. Kanther muss gewusst haben, dass noch Millionen in der Schweiz liegen und damit steht wieder die zentrale Frage im Raum, was er beim Amtswechsel darüber Roland Koch mitgeteilt hat", sagte Walter.
Kanthers Darstellung in diesem Punkt sei stets vollkommen unglaubwürdig gewesen. Sie widerspreche auch der Aussage Weyrauchs, wonach Kanther ihn bei seinem Wechsel ins Bundesinnenministerium ausdrücklich aufgefordert habe, den "Deckel auf dem Schatz" zu halten.
Walter erinnerte daran, dass Kanther schon in der Vergangenheit seine Aussage im Hinblick auf seine Verfügungsgewalt über das Schwarzgeld korrigieren musste. "Kanther hat ausgesagt, dass er keine Verfügungen über das Geld getroffen hat, bis ihm anhand der Akten des Untersuchungsausschusses das Gegenteil nachgewiesen werden konnte."