Als zynisch kritisierte Bökel die Einschätzung Kochs, eine Kindergelderhöhung um 30 Mark sei ein "Tropfen auf den heißen Stein". "Sie wissen nicht, wie es in Arbeiterhaushalten zugeht", warf Bökel dem Regierungschef vor. Überdies sei dies nach 16 Jahren familienfeindlicher Politik unter Helmut Kohl die dritte Kindergelderhöhung unter einer SPD-geführten Bundesregierung. Mit dieser dritten Stufe werde das Kindergeld um insgesamt 80 DM von 220 DM auf 300 DM angehoben sein.
Die anfängliche Blockade-Haltung Kochs sei typisch für die kinder- und familienfeindliche Politik der hessischen Landesregierung. Bökel erinnerte an die Streichung von Betriebskostenzuschüssen für die Kindergärten in Höhe 100 Millionen DM als eine der ersten Maßnahmen der Landesregierung. Hessen stehe in der Kontinuität der Kohl-Regierung, deren Versagen bei der Familienpolitik jetzt vom Bundesverfassungsgericht deutlich unterstrichen worden sei.