Den Führungskräften der Polizei werde unter Einsatz hochkompetenter Fachleute Wissen und Kenntnisse vermittelt, die über die rein polizeitechnischen Inhalte hinausgingen. Die Absolventen erhielten hierdurch ein know-how, das ihnen ermögliche, ihr Führungsfunktionen in den Polizeien der einzelnen Länder verantwortungsvoll wahrzunehmen. Hinzu komme, dass in den Studiengängen der Akademie der Führungsnachwuchs aller 16 Bundesländer zusammentreffe und es dadurch auch zu einer innovativen "Befruchtung" und Entwicklung der Polizeistrukturen in den Ländern komme.
Als besonders beachtenswert beurteilt der SPD-Politiker ebenfalls den Einsatz der Polizeiführungsakademie im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit. Auch nach Auffassung der SPD sei es dringend erforderlich, die Verbrechensbekämpfung im internationalen Bereich zu optimieren. Dies gelte innerhalb der EU ebenso wie in östlicher Richtung. Hier leiste die Einrichtung der Länder in Münster-Hiltrup Vorbildliches, indem nicht nur ausländischen Gästen die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen ermöglicht werde, sondern indem auch ein regelmäßiger Austausch von Polizeibediensteten der Länder erfolge.
In diesem Zusammenhang teilen die Landespolitiker die Einschätzung der Akademie, dass es erforderlich sei, einen Ausbildungsabschluss für die deutsche Polizei zu schaffen, der auch international anerkannt werde. Die hessischen Innenpolitiker würden daher die Bemühungen, der Führungsakademie den Status einer Hochschule zu verschaffen, ausdrücklich unterstützen. Dies werte die Aus- und Fortbildung im internationalen Vergleich auf und werde sich auf die Aus- und Fortbildung der Führungskräfte nur positiv auswirken.
Die Einblicke, die den Sozialdemokraten im Detail in die Arbeit der Führungsakademie gewährt wurden, sowie die unterschiedlichen Sachdiskussionen und Gespräche, die im Rahmen des Informationsbesuchs geführt werden konnten, hätten zudem gezeigt, dass die sozialdemokratischen Ansätze, die bereits unter der Verantwortung von Gerhard Bökel entwickelt worden sind, sowohl der objektiven Sicherheitslage als auch dem subjektiven Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung trügen.
"Innere Sicherheit ist am besten gewährleistet, wenn hierfür qualifizierte und das heißt gut ausgebildete sowie entsprechend bezahlte Polizeibeamte zur Verfügung stehen", so Dieter Franz. Dies hätten auch andere europäische Länder inzwischen erkannt. Diese seien nun dabei, die Ausbildung ihrer Polizeibediensteten auszuweiten und zu verbessern, damit sie im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit bei der Verbrechensbekämpfung Schritt halten können.
Für den SPD-Politiker ist es daher gerade auch unter diesem Blickwinkel unverständlich, dass ausgerechnet Hessen, das in den letzten Jahren immer eine vorbildliche Vorreiterrolle in Sachen Polizeiausbildung gehabt habe, nun mit der Wachpolizei den Weg der "Billig-Polizei" beschritten habe.