Spies: Dietzel macht an Schulen Werbung für Tetra Pak

"Schulmilch wird auch von Produzenten angeboten, die auf andere – umweltpolitisch sinnvollere Verpackungen – setzen, als auf Tetra Pak, zum Beispiel auf Pfandflaschen. Es ist deshalb grundfalsch, wenn Umweltminister Dietzel sich an diesen einen Hersteller bindet, um eine Schulmilchaktion durchzuführen", sagte Spies. Dabei werde heute schon in einigen Gegenden ein flächendeckendes Schulmilchangebot vorgehalten, dass auf Tetra-Pak-Verpackungen verzichte.

Als grotesken Auswuchs bezeichnete Spies, dass offensichtlich nicht der Milch-Konsum im Schulmilch-Wettbewerb belohnt werde, sondern der Verbrauch von Tetra Pak. "Wer die meisten Verpackungen verbraucht, erhält einen Preis, ausgerechnet eine Klasseneinrichtung aus Recyclingmaterial. Das hält Schülerinnen und Schüler zu einem unkritischen Verbrauch von überflüssigen Verpackungen geradezu an", so Spieß.

"Werbung unter dem Briefkopf des Minister erinnert an den früheren Bundeswirtschaftsminsiter Möllemann, der über einen ähnlichen Vorgang gestürzt ist." Mit den Vorschriften für Werbung an den Schulen sei der Vorgang jedenfalls nicht vereinbar, kritisierte der Abgeordnete. Er rief Umweltminister Dietzel dazu auf, zur gebotenen Neutralität zurückzukehren, und allen Produzenten von Schulmilch die gleichen Chancen einzuräumen.