Ein Jubelparteitag täusche nicht darüber hinweg, dass Roland Kochs persönliche Glaubwürdigkeit verloren sei und dass die Mehrheit der Hessen Neuwahlen wolle.
Als dreiste Interpretation des Karlsruher Urteils zum Wahlprüfungsgericht kritisierte Clauss die Bemerkungen Kochs zu diesem Thema. "Koch ist mit seiner Absicht gescheitert, die Wahlprüfung über das Bundesverfassungsgericht zu stoppen. Die Wahlprüfung geht weiter und wird voraussichtlich zügig zu einem Ergebnis kommen, nachdem sich das Gericht einen straffen Zeitplan gesetzt hat. Kochs Optimismus, bis 2003 im Amt zu bleiben, ist ungerechtfertigt – die Wahlprüfung bleibt das Damoklesschwert über dieser Regierung. Wenn Koch nur etwas Mumm hätte, ließe er die Bürgerinnen und Bürger über seine Politik und seine Rolle im Schwarzgeldskandal in Neuwahlen abstimmen."
Die Änderung des CDU-Finanzstatuts sei reine Augenwischerei. "Der Schwarzgeldskandal resultiert nicht aus Lücken im Finanzstatut, sondern aus jahrelangem Fehlverhalten mit kriminellen Zügen. Dass diese kriminell anmutenden Machenschaften auch noch in der Amtszeit Roland Kochs weitergingen, hat er als Vorsitzender zu verantworten", sagte Clauss.