Seit dem 8. Februar 2000, als Koch seine Beteiligung an der Erfindung des so genannten Wittgenstein-Darlehens und wochenlange Lügen eingestehen musste, gelte er nicht mehr als ehrlicher Mann, sondern als zwielichtige Gestalt, die mit Verschleierung und Blockade die Aufklärung der Finanzaffäre behindert habe. Bis heute bleibe Koch jede nachvollziehbare Erklärung für seine Schwindeleien vom 21. Dezember 1999 bis zum 8. Februar 2000 schuldig. "Koch kann den wahren Grund für seine Lügen bis heute nicht eingestehen, weil sie ihn das Amt kosten würde: Er wollte sein Wissen von Transaktionen außerhalb der ordnungsgemäßen Buchführung verheimlichen", so Walter.
Zentrale Erklärungen vom 8. Februar 2000 hätten der Nachprüfung durch den Schwarzgeld-Untersuchungsausschuss nicht Stand gehalten. So sei die angeblich legale Herkunft der Schweizer Millionen aufs Schwerste erschüttert. "Es hat sich im Gegenteil herausgestellt, dass dieses Vermögen nicht legal angespart werden konnte, dass die Schatzmeister Schwarz-Schilling und Leisler-Kiep keine Schätze hinterlassen haben, dass allem Anschein nach Steuerhinterziehung mittels Spendenwaschanlagen den Nibelungenschatz der Hessen-CDU begründet hat." Als unhaltbar habe sich auch das Märchen von einem kleinen Verschwörerkreis erwiesen, der hinter dem Rücken der Parteiführung ein "geheimbündlerisches" Finanzsystem aufgebaut habe. "In der Landesgeschäftsstelle wussten offensichtlich von der Buchhalterin über den Finanzbeauftragten bis zum Landesgeschäftsführer alle von illegalen Machenschaften." Noch immer sei es völlig unglaubwürdig, dass ausgerechnet Roland Koch von allem nichts gewusst haben wolle. "Ohne die Kenntnis Kochs wären die 17 Millionen in der Schweiz nach dem Ausscheiden Wittgensteins, Seitz" und Weyrauchs verloren gewesen – schon deshalb ist es extrem unglaubwürdig, dass niemand den Landesvorsitzenden informiert haben soll", sagte Walter. Das von Koch unterschriebene Legitimationsschreiben für Prinz Wittgenstein, auch nach seinem Ausscheiden als Schatzmeister weiter tätig sein zu können, sei vielmehr ein handfestes Indiz für die Mitwirkung Kochs an den Geldschiebereien.