Getrieben von der Opposition, von der Staatsanwaltschaft und der Presse habe Koch immer nur das zugegeben, was ohnehin bekannt geworden wäre.
Der Jahrestag der Hofheimer Pressekonferenz sei zugleich Jahrestag von Kochs größter Lüge. "Koch hat damals den Eindruck erwecken wollen, das angebliche Wittgenstein-Darlehen sei ohne sein Zutun bereits im Februar 1998 konstruiert worden, um ihn zu hintergehen. Tatsächlich hat Koch dieses Darlehen miterfunden, das mittels eines fingierten Schreibens zurückdatiert wurde. Bis heute bleibt Koch eine plausible Erklärung für diese Lüge, die er anschließend wochenlang wiederholt hat, schuldig. Aus einem ganz einfachen Grund: Er hat gelogen, weil er seine Mitwisserschaft geheim halten wollte und dies bis heute nicht zugeben will", sagte Walter.
In Folge der Aufdeckung der Schweizer Konten durch die Presse, was Koch zur Hofheimer Pressekonferenz getrieben habe, sei der Aufklärungswillen des CDU-Landesvorsitzenden rasch erlahmt. "Die zentrale Frage, wer vor den jahrzehntelangen mafiösen Vorgängen Kenntnis hatte, ist völlig ungeklärt", sagte Walter. Koch einziges Interesse bei der sogenannten Aufklärung sei gewesen, die vor einem Jahr in der Schweiz befindlichen 17 Millionen für die CDU zu sichern und sie auf die Konten der Partei zurückzuführen.
"Ministerpräsident Koch hat die Täter stets geschont – weil er nach unserer Ansicht selber dazu gehört und es ein gegenseitiges Erpressungspotential gibt", sagte Walter. "Manfred Kanther ist immer noch CDU Mitglied und wird Stück für Stück rehabilitiert, Prinz Wittgenstein wird mit Samthandschuhen angefasst, gegenüber die Mitarbeiter in der Landesgeschäftstelle, die sich an kriminell anmutenden Vorgängen beteiligt haben, sind keine dienstrechtlichen Konsequenzen gezogen worden. Das Bauernopfer Jung darf sich schon wieder als Moralapostel aufspielen und steuert auf den Fraktionsvorsitz zu."
Kochs Abstreiten jeder politischen Verantwortung und sein schäbiger Umgang mit dem Wahlprüfungsgericht und dem Untersuchungsschuss hätten der Demokratie schwer geschadet. "Hessens Ministerpräsident ist ein überführter Lügner, der vor keinem Tabubruch zurückschreckt, um seine angeknackste Macht zu retten. Er beschädigt die Fundamente unserer Demokratie und unser Rechtsstaatsverständnis, um politisch zu überleben. Besonders traurig ist, dass die FDP sich Koch gekettet hat und diese schamlosen Angriffe auf die Grundfesten unseres Staates mit trägt."