Die SPD-Politikerin kritisiert, dass laut dem Gesetzentwurf der CDU/FDP-Landesregierung zukünftig sieben statt vier Behörden diese Aufgaben erfüllen sollen; damit würden die Bereiche zersplittert und erhöhter Koordinationsaufwand werde nötig. Von Effizienzsteigerung kann hier keine Rede sein.
Gegen vielfältigen Widerstand solle u.a. ein Landesbetrieb "Hessen-Forst" gebildet werden und damit das Einheitsforstamt, das bisher Leistungen aus einer Hand bot, aufgelöst werden. Pfaff sieht insbesondere die Gefahr, dass der Landesbetrieb vor allem den wirtschaftlichen Interessen dienen solle und dabei die Gemeinwohlaufgabe des Waldes vernachlässigt wird. "Bei der Auflösung der ARLL"s bestehe die Gefahr, dass die landwirtschaftliche Beratung bei dieser "Reform" auf der Strecke bleibe. Beratungsinhalte sollen künftig durch ein Kuratorium gesteuert werden, die Beratung würden sich in Zukunft nur noch wenige Vollerwerbsbetriebe leisten können", so die SPD-Landtagsabgeordnete. Die Zu- und Nebenerwerbsbetriebe, die 70 % der hessischen Betriebe ausmachen und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft leisten, würden bei dieser Konzeption nicht berücksichtigt werden.
"Bereits in der letzten Plenarsitzung des Hessischen Landtages hat die SPD-Landtagsfraktion die Landesregierung aufgefordert, den Gesetzentwurf zurückzuziehen", so die Abgeordnete. Der Gesetzentwurf der Landesregierung stelle einen Rückschritt dar; er erweise sich als Hindernis für die Durchführung einer tatsächlichen LFN-Reform. Dieses Votum sei durch die Stellungnahmen in der heutigen Anhörung vollends bestätigt worden.
Auf Kritik stieß bei der SPD-Fraktion auch, dass bei der heutigen Anhörung ein großer Teil der eingegangenen Stellungnahmen den Abgeordneten nicht vorlag. "Dies ist kein geordnetes parlamentarisches Verfahren und zeigt, wie diese sogenannte "LFN-Reform" durchgepeitscht werden soll". Auch die Tatsache, dass der Gesetzentwurf sofort nach der Anhörung im Fachausschuss für die Zweite Lesung weiterberaten werde zeige, mit welcher Ernsthaftigkeit die Regierungsfraktionen und die Hessische Landesregierung diese "Verwaltungsreform" betreiben. Insbesondere werde aber auch deutlich, dass die Ängste und Sorgen sowie die Vorschläge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der CDU/FDP-Regierungsmehrheit nicht ernst genommen werden.
"Angesichts der mit einer einzigen Ausnahme negativen Stellungnahmen bei der Anhörung muss Dietzel nun wohl in Sack und Asche zur nächsten Kabinettssitzung antreten", meinte die SPD-Abgeordnete abschließend.