Spies: Situation junger Ärzte wird verbessert – Landtagsmehrheit übernimmt SPD-Initiative

"Ein bisschen unnötig, einen bestehenden Gesetzentwurf noch einmal als Änderung zu einem anderen Gesetz einzubringen", meinte dazu der SPD-Abgeordnete Dr. Thomas Spies. Letztendlich sei es aber egal, auf welchem Wege eine richtige Lösung umgesetzt wird. "Wenn die Mehrheit es nicht erträgt, einem Oppositionsgesetz zuzustimmen, weil "SPD" darüber steht, dann sind wir gerne großzügig", so Spies. So fand der Änderungsantrag einmütige Zustimmung. Die SPD verzichtete auf ihren Gesetzentwurf, nachdem ihrem Anliegen vollständig Rechnung getragen worden war. ""Ein bisschen mehr Gerechtigkeit für Berufsanfänger in der Medizin ist erreicht"" sagte Spies, da komme es auf Eitelkeit wegen der Überschrift nicht an. Entscheidend sei das Ergebnis, und darin sei der SPD-Vorschlag nahezu vollständig umgesetzt.

Über die schwierige Situation junger Ärzte wurde in der letzten Zeit in den Medien berichtet. Besonders trifft es die Ärzte im Praktikum mit einem Monatseinkommen von 2.000,– DM für oft eine sechzig-Stunden-Woche. Eine Besonderheit im hessischen Krankenhausgesetz ist bislang, dass allein die Ärzte im Praktikum nicht an den Erlösen aus der Behandlung von Privatpatienten beteiligt werden dürfen. Die Vereinigung der angestellten Ärzte – der Marburger Bund – hatte auf diese Ungerechtigkeit Ende letzten Jahres hingewiesen. Daraufhin hatte die SPD-Landtagsfraktion die Initiative ergriffen und die Änderung des Krankenhausgesetzes vorgeschlagen, die auch die Ärztinnen und Ärzte im Praktikum beteiligt. "Es ist ungerecht, ausgerechnet die Kleinstverdiener im Krankenhaus hier ausdrücklich auszuschließen", so Spies.