"Roland Kochs Legende, wonach die CDU das Vermögen legal erworben hat, bricht immer mehr in sich zusammen, nachdem schon Walther Leisler Kiep und Uwe Lüthje die Verbindung zur Staatsbürgerlichen Vereinigung hergestellt haben", sagte Walter.
Erneut sei jetzt auch der laxe Umgang des Ministerpräsidenten mit der Wahrheit aufgeflogen. "Koch hat zwar im Februar über den Vermerk Lehmanns berichtet, aber die wesentliche Information unterschlagen, wonach das CDU-Vermögen dem Blickfeld der Ermittler entzogen werden sollte. Gerade dieser Hinweis ist von besonderer Bedeutung, weil er auf die illegale Herkunft der Gelder deutet", sagte Walter. "Jeden Tag bricht ein Stück aus den Lügen und Legenden des Ministerpräsidenten weg."
Offensichtlich habe Koch mehr Einsatz gezeigt, um das illegal erworbene Vermögen für die hessische CDU zu retten – schließlich verfüge der Landesverband inzwischen über die restlichen 17 Millionen des Schwarzgelds – als dessen wahre Herkunft zu ermitteln.
Als hilflose Ausflucht wertete Walter die CDU-Erklärungen vom Wochenende, wonach Koch 1983 in der Landes-CDU kein Amt bekleidet habe. "Das war gar nicht die Frage. Die Frage ist, warum er im Februar über den Lehmann-Vermerk nicht die Wahrheit gesagt hat." Hier stehe Koch erneut unter Erklärungsdruck. "Weder die Behauptung, dass das Millionen-Vermögen 1983 vor den Begehrlichkeiten der eigenen Parteifreunde versteckt werden sollte, noch die Darstellung, dass man nicht in eine öffentliche Debatte über das Vermögen der CDU verwickelt werden wollte, sind heute noch glaubwürdig. Es ging offensichtlich darum, illegales Vermögen vor der Staatsanwaltschaft und den Steuerfahndern zu verstecken", so Walter.
Nach der in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Überreichung eines gefälschten Vermerks durch Roland Koch an die Staatsanwaltschaft zeige der neue Vorgang wiederum, wie der Ministerpräsident mit allen Tricks von Lüge, Fälschung, Halbwahrheit und Verdrehung arbeite, um die Aufklärung des Schwarzgeldskandals zu erschweren.