Fuhrmann: Keine Änderung der Ladenöffnungszeiten

"Der Schutz der Beschäftigten hat Priorität", sagte Fuhrmann am Donnerstag in Wiesbaden. "Die negativen Auswirkungen von längeren Ladenöffnungszeiten für die Beschäftigten sind offensichtlich: Durch eine zwangsläufige Verdichtung der Arbeitsbelastung und der Ausdehnung von Mehrarbeit kommt es zu weniger gemeinsamer Freizeit für die Familien der Beschäftigten", so Fuhrmann. Darüber hinaus käme es neben schlechten ÖPNV-Verbindungen in den Abendstunden und den damit verbundenen längeren Wegzeiten zu Engpässen in den Kinderbetreuungseinrichtungen, die bereits jetzt nicht hinreichend auf die Arbeitszeiten reagieren können. "Eine weitere Ausweitung der Öffnungszeiten hätte gerade hier fatale Folgen", warnte die Abgeordnete.

Fuhrmann bekräftigte die Ansicht der SPD, dass aus sozialer wie aus wirtschaftspolitischer Sicht längere Ladenöffnungszeiten abzulehnen sind. Sie erinnerte daran, dass eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten nicht zu einer Umsatzsteigerung führen würde. "Jede Mark kann nur einmal ausgegeben werden."

Längere Öffnungszeiten hätten vor allem eine Verbreitung von Großhändlern "auf der grünen Wiese" zur Folge, erklärte Fuhrmann "Die Begünstigung einer solchen Konzentration geht aber zwangsläufig auf Kosten der Einzelhändler in den Innenstädten." Nach ihrer Ansicht ist der aktuelle Protest des Einzelhändlerverbandes gegen die Absicht des Bundeskanzlers verlogen. "Besonders die kleinen Einzelhändler begrüßen den Entschluß."